Als Anfang Dezember der Artikel Ich habe nur gezeigt, dass es die Bombe gibt in den sozialen Netzwerken die Runde machte, war die Verunsicherung auf allen Seiten groß: angeblich war es einer bis dahin kaum bekannten Firma namens Cambridge Analytica gelungen, mittels großer Datenmengen von Social Media-Plattformen wie Facebook, psychometrischer Forschung und Vorhersageverfahren das Brexit-Referendum und die US-Präsidentschaftswahl zugunsten und im Auftrag der Brexit-Befürworter bzw. des Kandidaten Trump zu beeinflussen. Was viele Leser des Artikels erschreckte: das Unternehmen behauptete, es könne gezielt einzelne Wähler ansprechen und sie mittels einer Persönlichkeitsanalyse für die jeweilige politische Seite überzeugen. Und: der Einsatz dieses Verfahrens sei in beiden Fällen wahlentscheidend gewesen.
Inzwischen rudert das Unternehmen zwar in Stellungsnahmen zurück. Doch die Frage bleibt: was ist mit Big Data, Künstlicher Intelligenz & Co. im Wahlkampf technisch möglich, rechtlich erlaubt und ethisch vertretbar? Weil die Antworten auf diese Fragen komplex, vielschichtig und erläuterungsbedürftig sind, haben der Verein Initiative D21 (ein Netzwerk von Unternehmen für die digitale Gesellschaft) und Martin Szugat, Geschäftsführer von Datentreiber, die Konferenz Data & Politics ins Leben gerufen.
Die Konferenz findet erstmal am 31. März in Berlin im Deloitte Greenhouse statt und hat sich als Ziel gesetzt, Politiker*innen, Wahlkampfmanager*innen und -helfer*innen über die Chancen und Risiken von datengetriebenen Kampagnen aufzuklären. Gleichsam möchten wir mit der Veranstaltung die demokratischen und freiheitlichen Kräfte in Deutschland stärken sowie den notwendigen Diskurs über die rechtliche Regulierung von Bots, Fake News & Microtargeting anstoßen.
Als Referent*innen konnten wir unter anderem Julius van der Laar, Kampagnenexperte und Strategieberater im US-Wahlkampf 2008, sowie Janet Parkinson und Alan Patrick von DataSwarm gewinnen. Das vollständige Programm finden Sie auf den Seiten der D21.
Wenn Sie ebenfalls an der Data & Politics teilnehmen möchten, besuchen Sie die Registrierungsseite auf XING-Events. Das Ticket kostet 50 € (als Unkostenbeitrag) und die Anzahl der Tickets ist limitiert. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme, interessante Vorträge der Referent*innen und spannende Diskussionen mit den Teilnehmer*innen!